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"Über die Wiese!"

Unsere Wiesen und Felder sind Oasen der Stille und Beschaulichkeit in unserer so schnelllebigen Welt. Einen Spaziergang über eine grüne Wiese zu machen, das ist einfach Erholung pur und es ist ein Ausflug in eine faszinierende Welt von Pflanzen und Tieren. Hier kann man Wildkaninchen oder Feldhasen und Störche beobachten, bunte Insekten wie Schmetterlinge bestaunen, sich an wild wachsenden Butterblumen erfreuen und im Herbst köstliche Äpfel und Birnen aufsammeln. Mit dieser Artenvielfalt zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Aber wie alle Paradiese sind auch Felder und Wiesen bedroht. Von der natürlichen Vegetation ist immer weniger vorhanden. Es sind dies kleinere Gebiete, die unter Naturschutz stehen oder ökologisch bewirtschaftet werden. Wie schützenswert aber dieser wertvolle Lebensraum für uns alle ist, erkannten wir in unserer dritten Werkstattwoche im Schuljahr, denn so eine Wiese birgt Schätze, die man oft erst auf den zweiten Blick erkennt.

Zu Beginn des ersten Werkstatttages durften wir zeigen, was wir schon alles über die Wiese wissen und konnten uns auch notieren, was wir noch unbedingt über diesen Lebensraum wissen wollen. Dafür lösten wir gemeinsam mit einem Partner einige Leserätsel. Danach konnten wir ins Klassenzimmer, wo auch schon ein weiterer Arbeitsauftrag auf uns wartete. Dabei ging es darum, dass wir anhand von Beschreibungen Wiesenbewohner erkennen sollten, um sie anschließend mit einem Teamkollegen oder einer Teamkollegin zu zeichnen. Außerdem durften wir noch ein paar Wiesenblumen zuordnen, das richtige Verhalten auf einer Wiese in Form eines Plakates gestalten, uns ein Hörspiel über die Schnecke anhören und dabei lernten wir dann auch unser neues Werkstattbuch kennen. „Der langsame Weg zum Glück“ - die Geschichte einer Schnecke namens Rebell, die sich aufmacht einen neuen Lebensraum für sich und ihre ganze Schneckenkolonie zu suchen.

Am Dienstag hatten dann einige von uns den Sammelordner dabei, um zu präsentieren, was wir alles bisher gesammelt hatten. Danach lasen wir in unserem Schneckenbuch weiter und arbeiteten uns in kleinen Gruppen durch einige Stationen zum Thema „Schnecke“. Dabei wurden wir mit mancher Neuigkeit über das Leben der Schnecke überrascht und so wurde unsere Neugier immer weiter geweckt. Im Turnraum dann versuchten wir uns in das Leben einer Schnecke hineinzuversetzen. Wir ertasteten mit unseren „Fühlern“ Gegenstände und versuchten uns auch so fortzubewegen. Am lustigsten fanden wir alle aber das „Schneckenrennen“, das wir am Ende der Stunde gegeneinander austrugen.

Am dritten Werkstatttag haben wir noch einige Kapitel weitergelesen und unsere Werkstattarbeit zur Schnecke fortgesetzt. Aber vor allem konnten wir uns in der Zeichenstunde kreativ austoben. So gestalteten wir Großen eine Schnecke aus Papptellern und Tonkarton und wir Kleinen zeichneten an einem Schneckenmandala, während wir uns ein Hörspiel über die Wiese und ihre Bewohner anhörten. Das war wieder `mal eine Genießerstunde der ganz besonderen Art.

Den Donnerstagmorgen verbrachten wir vorerst singend und tanzend mit unseren Werkstattliedern. Zwischendurch bauten wir unsere Plakate zu den Stockwerken der Wiese zusammen und erarbeiteten weitere Themen zu unserem „Haupttier“ der Woche – zur Schnecke. So vergingen die ersten Werkstattstunden im Flug, sodass wir sogar auf die Pause vergaßen. Trotzdem ging es voller Energie in unsere Werkräume, wo wir dann einerseits an unserer „Web-Schnecke“ arbeiteten und andererseits eine „Schnecken-Girlande“ herstellten. Von wegen Schneckentempo – rasend schnell war dieser Schultag auch schon wieder vorbei.

Am Freitag der Werkstattwoche war dann guter Rat teuer, denn eigentlich sollte es hinaus gehen auf eine Wiese. Ein später Wintereinbruch machte uns da aber einen gehörigen Strich durch die Rechnung – aber nur kurz. Denn unsere Lehrerinnen holten die Wiesenblumen und ihre Bewohner einfach ins Schulhaus und „pflanzten“ diese überall kreuz und quer in den unteren Stock des Schulhauses. Wir durften diese nun suchen und dann ihren Beschreibungen zuordnen. „Lesen unterwegs“ - für uns beinahe das Größte! Als dann schließlich alle Tiere und Blumen gefunden waren, gingen wir zurück ins Klassenzimmer. Dort lasen wir die Geschichte der Schnecke „Rebell“ zu Ende und bearbeiteten unsere letzten Schneckenstationen. Gleich darauf aber beschlossen wir die Werkstatt noch um einen weiteren Tag zu verlängern, da uns das Thema so sehr interessierte.

Hauptthema des angehängten Werkstatttages war die Paarung und Fortpflanzung der Schnecke, denn den Begriff „Zwitter“ kannten viele von uns bis zu diesem Tage gar nicht. Die Natur schafft einfach faszinierende Dinge und wir sind glücklich Tag für Tag so vieles erleben zu dürfen. Als dann auch die allerletzte Frage zur „Schneckenhochzeit“ beantwortet war, machten wir uns mit all unseren neu erworbenen Kenntnissen auf in die Werkräume der Schule. Hier sollten wir nun unser Wissen zusammenfassen. So durften wir große Schnecken-Plakate nach unseren Wünschen gestalten, um sie dann in der Wiesen-Ausstellung zu präsentieren. Dabei bekamen wir Hilfe von „Charlie“ der Schnecke, die gerade eben erst in die 1. Klasse eingezogen war. Wenn du die folgenden Bilder genau betrachtest, entdeckst du den kleinen Kerl bestimmt irgendwo auf den Bildern. Außerdem bauten wir eine kleine Schneckenkolonie mit leeren Schneckenhäusern auf und jeder einzelne von uns durfte die Wiese mitgestalten und dabei seine Eindrücke von der Werkstatt mitteilen.

Aussagen der Kinder über die Schnecken

Schnecken sind schöne Tiere. Es gibt Nacktschnecken und Gehäuseschnecken. Gehäuseschnecken haben ein Schneckenhaus. Die Schnecke zieht sich bei Gefahr in ihr Haus zurück. Das Schneckenhaus der Schnecke wächst mit der Schnecke mit, denn sie kann selbst Kalk produzieren. Keiner sollte auf Schnecken treten, denn mit einem völlig zerstörten Haus können sie nicht mehr weiterleben. Schnecken können jedoch kleinere Schäden an ihrem Haus selbst mit Kalk reparieren. Die Weinbergschnecke ist die größte Gehäuseschnecke in Österreich. Die Schnecke kann über scharfe Kanten gehen ohne sich zu verletzen. Schnecken fressen liebend gerne Löwenzahn und Salat. Schnecken sind Zwitter. Sie können Männchen und Weibchen sein. Schnecken brauchen sehr lange bis sie sich zur Paarung finden. Babyschnecken fressen nach dem Schlüpfen ihre eigenen Eier auf, um Kraft für die Ausbildung ihres Schneckenhauses zu tanken. Jungschnecken haben ein durchsichtiges Schneckenhaus und man kann sogar das Herz klopfen sehen. Schnecken, die sich gerade im Winterschlaf befinden soll man nicht hochnehmen, denn sonst finden sie sich nicht mehr zurecht. Die Larve des Glühwürmchens kann die Schnecke mit einem Biss lähmen und sie dann in Ruhe verspeisen. Singdrosseln holen einen Stein und lassen ihn auf das Schneckenhaus fallen, damit sie dann die Schnecke verspeisen können. Der Igel kann die Schale der Schnecke durchbeißen. Man sollte auf der Wiese keinen Müll hinterlassen, sonst verschmutzt man den Lebensraum der Schnecke. Man sollte Schnecken in ihrem Lebensraum einfach in Ruhe lassen – nur beobachten – nicht angreifen! Nach einem Besuch auf der Wiese sollte man sich gründlich die Hände waschen.

©Volksschule Eichenberg 2008 Letztes Update dieser Seite:
18. August 2018