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Unsere Abenteuer in der Welt des Sehens
Am Morgen des 6. März 2017 gab es einiges zu sehen, als wir in die 1. Klasse blickten. Kein Tisch und kein Stuhl stand mehr dort, wo er noch am Freitag zuvor gestanden war. Alles war umgebaut und es schien so, als ob hier gleich mehrere kleine Klassenverbände oder Gruppen ihren Platz finden würden. So war es dann auch und es hieß für uns bald darauf „die Ohren gespitzt“ und vor allem „Adlerauge sei wachsam“. Denn einerseits konnten wir nochmals unser geschultes Gehör aus der vergangenen Werkstatt kontrollieren und andererseits die schnellen Wahrnehmungen unserer Augen testen. Dafür gab es in kleinen Gruppen einige Spiele und Rätsel zu lösen, die ausschließlich unsere akustische und visuelle Wahrnehmung forderten und dabei auch viel Spaß machten. Gleich im Anschluss daran stellte uns dann unser Fräulein das neue Werkstattbuch vor. Dabei handelte es sich um die Lebensgeschichte von Louis Braille, die im ersten Moment so traurig begann, da sie von seinem folgenschweren Unfall als kleiner Junge erzählte, bei dem er sein Augenlicht verlor. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch gar nicht, was für eine grandiose Lebensgeschichte sich hinter diesem Namen versteckte und was für ein großartiger Mensch Louis Braille gewesen sein muss.
Am zweiten Tag unserer Werkstatt durften die Dritt- und Viertklässler über den Vormittag verteilt aus dem Werkstattbuch vorlesen und wir alle genossen die Vorträge der Superleser unserer Schule sehr. Außerdem beschäftigten wir uns ausgiebig mit der Tierwelt. Denn in der Tierwelt sind die Augen schon auf den ersten Blick sehr viel unterschiedlicher als bei uns Menschen. So sollten wir zuerst versuchen bestimmte Tiere nur an deren Augen zu erkennen, was sich als schwieriger herausstellte als zuerst gedacht. Nach der oft sehr klaren und dann aber auch sehr überraschenden Auflösung, beschäftigten wir uns außerdem damit, wie denn die Tiere im Gegensatz zu uns Menschen sehen. Sehen sie dasselbe, dieselben Farben, genau so scharf oder haben sie dasselbe Gesichtsfeld? Und da waren wir dann doch bei ganz vielen Tieren sehr erstaunt und hätten dies nie gedacht – doch dazu später mehr auf dieser Seite! Was uns dann noch fehlte für diese Woche, das war unser Werkstattlied. Das Spiegellied wurde darum sogleich erlernt, gesungen und vor allem getanzt. Erholt haben wir uns dann beim „Augen-Yoga“, das müde Augen spürbar wieder munter machte. Das konnten wir selbst erleben und spüren.
Am Mittwoch lasen wir zuerst in der Biografie von Louis Braille weiter. Einige hatten dazu den Lesestoff als Hausaufgabe vorbereitet. Danach erarbeiteten wir zusammen die Funktion unserer Augen. Wie sehen wir und warum, wie funktioniert das Sehen und was heißt eigentlich konvex und konkav? Außerdem durften wir ein paar Rätsel für die visuelle Wahrnehmung selbst verfassen. Wir suchten uns in unserer Gruppe Dinge in der Schule aus, deren Standorte wir dann so genau wie möglich zu Papier brachten, um dann die Rätsel zu tauschen und eine andere Gruppe zum Suchen auf den Weg zu schicken. Das hat wirklich Freude gemacht und bescherte uns sehr viel Lob von unseren Lehrerinnen, da wir sowohl sehr genaue Beschreibungen machten, als auch beim Aufspüren und beim Lesen der Rätsel nicht einmal ins Stocken gerieten. Nach den spannenden Rätseln konnten wir uns dann in der Zeichenstunde wieder entspannen und vollständig in die kreative Arbeit rund um unser Thema „die Augen“ versinken.
Das Spiegellied mit seinem Tanz erfreute sich die Woche über immer größerer Beliebtheit und so starteten wir dann auch in den Donnerstag. Ansonsten stand aber der Vormittag unter dem Motto „Optische Täuschungen“. So durften wir auch gleich in unserer Kleingruppe eine solche herstellen. Dafür stand uns eine Anleitung zur Verfügung und die notwendigen Materialien. Ziel war es, eine funktionierende optische Täuschung zu basteln. Nach einiger Zeit gelang das dann auch wirklich jeder Gruppe und es begann ein Austausch darüber, wie wird unser Auge ausgetrickst und warum und wir stürzten uns in eine Reihe von Versuchen. Ob es dabei um zwei bewegte Bilder ging, die man zusammen nur als eines erkennen konnte, um Farben, die einfach verschwanden oder um Illusionen, die bei genauerem oder eben nur bei flüchtigem Hinsehen erschienen. Es war einfach nur faszinierend all diese Dinge ausprobieren zu können.
Am fünften und somit eigentlich letzten Werkstatttag überraschten uns unsere Lehrerinnen damit, dass wir aufgrund unseres Interesses am Thema und unserer guten Zusammenarbeit die Werkstattwoche um wenigstens einen Tag verlängern würden, was bei uns natürlich sensationell gut ankam. Im Anschluss an diese so erfreuliche Nachricht ging es dann nach ein paar Suchrätseln an ein „Sehen-Match“. Es waren vier Stationen aufgebaut, bei denen wir unseren über die Woche geschulten Sehsinn nun also kontrollieren konnten. Dabei kam es bei unserer Wahrnehmung auf Genauigkeit, Geschicklichkeit und auch auf Geschwindigkeit an. Wir durften eine ganze Stunde lang alle Stationen testen, um dann unseren Lohn für das gute Zusammenspiel im Team bei unseren Lehrerinnen abzuholen, denn darauf sollten wir ebenfalls achten. Doch das Spielen machte so viel Spaß, dass das Teamwork ganz einfach funktionierte, wie du bestimmt an den Bildern sehen kannst. Die Vorleser des Werkstattbuches waren diesmal unsere beiden Lehrerinnen, was wir besonders genossen haben, da sich die Geschichte dann immer besonders spannend anhört, was wir immer mit spontanem Applaus honorieren.
Am Montag – unserem zusätzlichen Werkstatttag – brachten wir schließlich das, was wir über den Sehsinn der verschiedenen Tierarten gelernt hatten zu Papier. Dabei entstanden richtig tolle Plakate und ein paar davon haben wir weiter unten auf dieser Seite zum Anschauen für dich bereitgestellt. Anschließend durften wir erneut alle Schulräume nach besonderen Aufgaben für unsere Augen durchforsten. Es erwarteten uns 16 Rätselkarten, die wir lesen und danach sofort umsetzen mussten, um dann eine Lösung zu notieren. Diese Aufgabe nahm dann doch einige Zeit in Anspruch, weil an mancher Stelle jeder aus der Gruppe etwas anderes erkannte. Doch gerade darum machte diese Art des Leseunterrichtes gute Laune und wir hielten durch bis zur letzten Karte. Den Tag schlossen wir dann mit der Fertigstellung unserer Zeichnungen und mit dem Singen unseres so lieb gewonnenen Spiegelliedes ab.
Für die Pausen und die Freiarbeitsphasen in den nächsten Wochen nach der Werkstatt stellten uns unsere Lehrerinnen eine Spielkiste zur Verfügung, in der wir alle Versuche und Spiele wiederfanden, die wir in der Werkstatt kennen gelernt hatten. Diese hatten wir nun zur freien Verfügung, um alles noch einmal ausprobieren zu können. Alleine, zu zweit oder in Gruppen fanden wir uns in der Folge zusammen und nutzten dieses Angebot vor allem in den Regenpausen. Die erste Turnstunde nach der Werkstattwoche aber verbrachten wir ebenfalls alle gemeinsam und es wurde ein Bewegungsfest der Sinne. Dabei war es uns auch möglich weitere Glassteine zu sammeln, wie wir das die ganze Werkstattwoche über getan hatten, denn unsere Lehrerinnen hatten uns für die beste Teamarbeit in dieser Woche eine Überraschung versprochen. Darum zählte jede Gruppe zum Ende der Stunde die gesammelten Steine und das Ergebnis war wirklich sehr knapp. Doch zum Schluss gewann das Team, das tatsächlich die ganze Woche über am besten zusammengearbeitet hatte. Drei Erstklässler, eine Zweitklässlerin und zwei Drittklässlerinnen konnten sich über ein von unseren Lehrerinnen selbst gebautes Büchlein zu den optischen Täuschungen freuen.
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©Volksschule Eichenberg 2008 |
Letztes Update dieser Seite:17. May 2017 |
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