NI HAO! NAMASTÉ! PRIWJET! KONNICHIWA! SHALOM!
Asien ist der größte Kontinent der Erde. Es leben hier rund 4 Milliarden Menschen, das sind also mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Dabei leben in China, Indien, Indonesien und Japan die meisten Menschen. Allein in Indien leben über eine Milliarde Menschen. Die wichtigsten Sprachen in Asien sind Chinesisch, Indisch, Japanisch, Russisch und Arabisch. Asien setzt sich aus fast 50 Ländern zusammen. Der westliche Teil Asiens grenzt an Europa und Afrika und wird als Naher oder Mittlerer Osten bezeichnet. Im Nordosten des Kontinents liegt Russland, das größte Land der Erde. Im Osten liegen China und Japan. Im Süden des Kontinents liegt Indien, im Südosten Thailand und Indonesien. Im Südwesten befindet sich Arabien. Selbstverständlich konnten wir uns in unserer Werkstatt nur einen winzigen Eindruck von den Gebräuchen und Sitten in den Ländern Asiens machen, da für den „Besuch“ aller Länder leider die Zeit nicht ausreichte. Darum besuchten wir China, um einige der bekanntesten Wahrzeichen kennenzulernen, Einblicke in eine Akrobatikschule zu bekommen, um uns an der Sprache zu versuchen und unser chinesisches Sternzeichen zu erfahren. In Indien lernten wir unter anderem das Brauchtum des „Mèhndi“ kennen, das ist die Hennamalerei zu besonderen Anlässen, aus Japan kommt das Origami, das wir selbst versuchen durften und in Russland reisten wir hoch in den Norden, um auch etwas über die arktische Tierwelt zu erfahren. Außerdem lernten wir in Russland auch Babuschka und Deduschka kennen, die in Russland ganz besonders wichtig sind für die Familie. Vor allem Babuschka wird in den russischen Familien sehr geachtet und für ihre wundervoll erzählten Märchen von den Kindern verehrt. So haben wir selbst einige russische Märchen gelesen, die wir dann aber mit einem neuen und besonderen Ende versehen haben. Aber lies einfach selbst:
Märchen aus Russland – mit ganz besonderem Ausgang
Die Rübe - Erstklässler
Deduschka hatte eine Rübe in den Boden gesteckt und sagte zu ihr: „Wachse, meine Rübe, wachse, werde süß, wachse, meine Rübe, wachse werde fest!“ Und die Rübe wuchs und wuchs. Sie wurde süß, fest und groß – riesig groß. Da ging der Deduschka, um die Rübe herauszuziehen. Er zog und zog – aber sie ging nicht heraus. Da rief der Deduschka die Babuschka. Die Babuschka hielt den Deduschka, der Deduschka hielt die Rübe und sie zogen und zogen – aber sie ging nicht heraus. Da rief die Babuschka ihre Enkelin. Das Mädchen hielt die Babuschka, die Babuschka hielt den Deduschka, der Deduschka hielt die Rübe und sie zogen und zogen – aber sie ging nicht heraus. Da rief die Enkelin ihr Hündchen. Das Hündchen hielt das Mädchen, das Mädchen hielt die Babuschka, die Babuschka hielt den Deduschka. Der Deduschka hielt die Rübe und sie zogen und zogen – aber sie ging nicht heraus. Da rief das Hündchen das Kätzchen.
Das Kätzchen hielt sich am Hündchen, alle anderen hielten sich ebenfalls wieder fest und der Deduschka hielt die Rübe. Sie zogen und zogen – doch es klappte nicht. Dann holte das Kätzchen die Erstklässler vom Eichenberg. Es fuhr einfach mit dem Bus dorthin. Das Kätzchen lud alle Kinder ein und schon ging es wieder zurück nach Russland. Das Kätzchen fuhr den Bus natürlich selbst. In Russland stiegen alle Kinder aus und zogen alle miteinander an der Rübe und – sie haben es geschafft. Die Rübe flutschte heraus, aber die Kinder sind dabei alle umgefallen. Danach gab es als Belohnung von Deduschka eine leckere Rübensuppe.
Das Mäuschen – Paul, Dominik, Lucas
Die Maus entdeckte im tiefen Schnee einen Tannenzapfen, ergriff ihn mit ihren Mäusezähnen, knabberte daran und schaute nervös mit ihren kleinen schwarzen Augen hin und her. Sie hatte Angst vor Iltissen, doch keiner war ringsum zu sehen. Aber es war doch ein böser Iltis dem Mäuschen gefolgt und lief mit wehendem Schwanz hinter ihm durch den Schnee. Er riss sein weites Maul auf und rannte auf das Mäuschen zu. Da rutschte die Maus mit ihren Zähnen am Zapfen ab, fiel hin und tauchte in den tiefen Schnee ab.
Nur ihr Schwanz war noch zu sehen. Die schlaue Maus machte aber einen Tunnel im Schnee. Ihre Mutter fing an nach ihr zu suchen und rief nach ihr. Die Mutter kam auf sie zu und sagte: „Wo warst du denn, ich wollte zu meinen Freunden gehen, dann kam ein Iltis und wollte mich fressen und dann wollte er zu dir! Danach bin ich in die Vorratskammer, dann habe ich dich nicht gleich gefunden. Ich habe dich sehr vermisst und jetzt geh aber schlafen. Gute Nacht!“ Als ich aufwachte, sagte ich: „Zum Glück war das nur ein Traum!“
Schneeflöckchen – Elias, Seliya, Laurin
Vor langer Zeit lebte der Bauer Iwan mit seiner Frau Maria. Sie liebten sich und lebten miteinander in Harmonie. Und doch waren sie nicht glücklich, denn sie hatten keine Kinder. Die Zeit verging und sie wurden immer älter. Vor Kummer wurden sie ganz traurig und das Einzige, was ihnen Freude bereitete, war den Kindern anderer Leute zuzuschauen.
Eines Tages hatte es im Winter stark geschneit. Die Kinder liefen auf der Straße herum und spielten im Schnee. Die beiden Alten nahmen am Fenster Platz, um sich am Anblick der Kinder zu erfreuen. Die Kinder liefen vergnügt umher, spielten und begannen einen Schneemann zu bauen. Da überlegte Iwan und sprach zu Maria: "Wie wäre es, komm, wir bauen auch einen Schneemann!" Maria gefiel die Idee: "Warum nicht? Wir spielen auch ein bisschen. Wir wollen aber keinen Schneemann bauen, sondern ein Schneemädchen. Gott hat uns kein lebendiges Kind gegeben, deshalb bauen wir uns eins aus Schnee!" "Wahrhaftig eine gute Idee“ erwiderte Iwan, setzte seine Mütze auf und ging mit der Frau in den Hof. Dort machten sie sich an die Arbeit. Sie bauten aus Schnee einen Körper mit Armen und Beinen, setzten einen runden Schneeball darauf und formten aus diesem einen Kopf. "Grüß Euch Gott. Was macht Ihr da?" - fragte ein Mann, der vorbei kam. "Ich grüße Euch. Seht selbst, das ist unser ... Schneeflöckchen" - antwortete Maria und lachte. Da machten sie ein Näschen, einen Mund und plötzlich... kam warmer Atem aus dem Mund des Schneemädchens. Es öffnet seine Augen und die waren von reinstem Blau und die Lippen wurden zu tiefem Rot und begannen, freundlich zu lächeln. Da neigte Schneeflöckchen den Kopf, als ob es lebendig war, und wackelte mit Armen und Beinen wie ein Wickelkind. "Was ist das? Das kann doch nicht wahr sein“ murmelte Iwan und bekreuzigte sich. "Ach, Iwan, Iwan!"- rief Maria aus und zitterte vor Freude. "Gott hat uns ein Kind geschenkt!" Maria küsste Schneeflöckchen und umarmte sie. Da fiel der Schnee vom Mädchen ab wie eine gesprengte Eierschale, und es stand ein lebendiges Mädchen vor ihnen. "O, mein liebes Schneeflöckchen!" Maria freute sich unendlich und führte das Mädchen ins Haus. Iwan konnte das Wunder noch gar nicht begreifen und folgte ihnen.
Seitdem lebte Schneeflöckchen bei Iwan und Maria. Sie wuchs schnell und wurde schöner von Tag zu Tag. Lange Zeit lebten sie glücklich und nun besuchten viele Kinder ihr Haus. Schneeflöckchen spielte und sang mit ihnen, und diese lehrten sie alles, was sie selbst wussten. Schneeflöckchen war brav und klug, lernte und merkte sich alles schnell.
Bis zum Ende des Winters wuchs sie heran zu einem dreizehnjährigen Mädchen, das bereits alles verstand wie eine junge Frau. Man konnte mit ihr über alles sprechen oder ihr den ganzen Tag zuhören, weil sie so eine wunderschöne Stimme hatte. Und sie war immer freundlich zu allen und bescheiden. Im Haushalt half sie Maria bei aller Arbeit. Sie war wunderhübsch, die Haut weiß wie Schnee, die Augen blau wie Vergissmeinnicht, die Haare so lang, dass ihr Zopf bis zum Gürtel ging. Sie war immer gut gelaunt. Maria und Iwan waren sehr glücklich, besonders Maria. "Schau, Iwan!" -pflegte sie zu sagen - "Was für ein Geschenk haben wir von Gott in unserem Alter bekommen! Unser Kummer ist jetzt vorbei!" Iwan antwortete: "Gott sei Dank! Doch die Freude ist nicht ewig, so wie der Kummer nicht unendlich ist!" Der Winter verging. Die Frühlingssonne blitzte fröhlich am Himmel und es wurde wieder wärmer. Auf den Wiesen erschien das erste Gras und die Vögelchen zwitscherten. Schöne Mädchen sammelten sich hinter dem Dorf, tanzten und sangen: "Schöner Frühling! Sag, woher bist Du gekommen?" Nur Schneeflöckchen wurde plötzlich traurig. "Was ist denn mit dir, mein Lieblingskind?" - fragte Maria -"Bist du krank? Warum bist du so traurig? Hat dich ein schlechter Mensch gekränkt?
Schneeflöckchen antwortete ihr aber jedes Mal: "Es geht mir gut, liebe Großmutter! Ich bin gesund." Der Frühling vertrieb den letzten Schnee. Wiesen und Gärten wurden von ihm mit Blumen bedeckt. Die Nachtigall fing an zu singen. Alles wurde lebendig. Nur die arme Schneeflöckchen suchte Schatten, wie ein Maiglöckchen unter dem Baum. Sie wurde ganz traurig und mied ihre Freundinnen. Einzig das Bad in der kalten Quelle an der Wiese brachte ihr Freude und richtig froh war sie nur, wenn es regnete. Dann wurde sie lustig. Eines Tages kamen dicke Wolken und brachten Hagel. Schneeflöckchen war so froh darüber, als ob es Perlen waren. Als der Hagel aber unter den Sonnenstrahlen wieder zu tauen begann, weinte Schneeflöckchen so bitterlich, wie eine Schwester um ihren Bruder. Der Frühling ging zu Ende. Die Mädchen vom Dorf wollten in den Wald spazieren gehen. Sie kamen zu Schneeflöckchen und baten Großmutter Maria, ob Schneeflöckchen mit ihnen gehen könnte. Maria aber wollte nicht, dass Schneeflöckchen das Haus verließ. Auch Schneeflöckchen selbst wollte nicht mit in den Wald. Doch da überlegte Maria: "Vielleicht bekommt sie dort bessere Laune." So zog sie doch Schneeflöckchen hübsch an, küsste sie und sagte: „Geh, mein Kind. Amüsiere dich doch ein bisschen mit den anderen!" Dann trug sie den anderen Mädchen auf, auf Schneeflöckchen gut acht zu geben: "Seid vorsichtig! Schneeflöckchen ist meine einzige Freude..."
Sie gingen los und spazierten zum Bach und da sahen sie eine Hütte. Sie gingen in die Hütte hinein und schliefen ein. Nach ein paar Stunden ging die Sonne auf und das Schneemädchen begann zu schmelzen. Die Mädchen schauten sich verwundert an und brachten das Mädchen in den Schatten. Sie wurde wieder ganz. Und sie gingen fröhlich heim.
Väterchen Frost – Leon, Leonie, Jamie, Vova
Es war einmal vor langer Zeit in einem weit entfernten Land ein Mann mit seiner Frau. Beide waren bereits zuvor verheiratet gewesen, doch ihre früheren Eheleute waren gestorben und so hatten sie wieder geheiratet. Beide hatten aus ihrer früheren Ehe je eine Tochter. Die Tochter der Frau war böse und gemein, während die Tochter des Mannes lieb und sanft war. Die Frau liebte nur ihre eigene Tochter und ließ ihre Stieftochter den ganzen Tag hart arbeiten. Das Mädchen musste das ganze Haus alleine putzen und wurde von der Stiefmutter oft geschlagen. Doch dennoch hasste die Frau die Tochter des Mannes von Tag zu Tag mehr. Eines Tages, mitten in einem harten, kalten Winter, beschloss die Stiefmutter, dass das arme Mädchen in den tiefen Wald gebracht und sich selbst überlassen werden sollte. Der Vater des Mädchens wollte das natürlich nicht, doch seine Frau war so boshaft und herrisch, dass er mittlerweile Angst vor ihr hatte, seine Tochter tatsächlich mit in den Wald nahm und sie dort alleine ließ. Einsam und verlassen saß das Mädchen nun unter einem Baum. Doch schon nach kurzer Zeit hörte sie ein Knacken von Zweigen und kurz darauf eine Stimme, die sprach: „Frierst Du, liebes Kind?“ Das Mädchen erkannte die Stimme als die von Väterchen Frost und antwortete: „Nein, Väterchen Frost. Mir ist nicht kalt.“ Da fragte er sie nochmals und noch mal und kam näher und näher zu dem Kind. Das Mädchen antwortete jedes Mal, dass ihr warm sei, doch das arme Kind dauerte dem Väterchen so sehr, dass er es in einen weichen, prächtigen Mantel wickelte, die ganze Nacht wärmte und es am Morgen mit Geschenken überhäufte. Dem Vater bedauerte seine böse Tat inzwischen und kam am nächsten Tag in den Wald zurück, um seine Tochter zu retten und freute sich sehr, als er sie nicht nur lebendig, sondern auch warm bekleidet und mit großen Reichtümern beladen fand. Beide kehrten nach Hause zurück. Als sie wieder da waren und die Stiefmutter die Reichtümer des Mädchens sah, wollte sie sofort, dass auch ihre eigene Tochter in den Wald gebracht und dort eine Nacht verbringen solle. Natürlich hoffte sie, dass auch ihre Tochter reich beschenkt zurückkommen würde.
Der Vater ging auch mit ihr in den Wald. Er ließ sie alleine. Da kam das Väterchen Frost und fragte sie: „Ist dir kalt?“ „Ja“, antwortete das Mädchen. Das Väterchen Frost gab ihr einen Mantel. Am nächsten Tag kam der Vater wieder. Sie war mit Geschenken umhüllt und hatte einen Mantel an. Zu Hause öffnete die Mutter das erste Geschenk, doch es war nur Asche darin. Sie wurde sehr böse und schrie den Vater an: „Hast du die Geschenke genommen?“ Der Vater antwortete: „Nein, ich habe nichts genommen!“ Sie warf auch in die zweite Kiste einen Blick und wurde so sauer, dass sie eine Tasse vom Tisch warf. Jetzt packte sie so schnell sie nur konnte das dritte und letzte Geschenk. Darin war ein Haarreifen. Ihre Tochter zog den Haarreifen an. Doch plötzlich ging er nicht mehr vom Haar. Er war wie festgeklebt. Auf einmal ertönte ein laute Grollen und es tönte: Die Bösen und Ungerechten werden bestraft. Merkt euch das!
Mascha und der Bär – Nico, Laura, Mathias, Kassia
Es waren einmal ein Großvater und eine Großmutter, mit denen lebte ihre kleine Enkeltochter Mascha. Eines Tages wollte Mascha in den Wald gehen, um Pilze zu sammeln. „Geh, kleine Enkeltochter, aber geh nicht verloren!“ meinten ihre Großeltern. Doch Mascha ging in den Wald und lief und lief und wusste bald nicht mehr, wo sie war. Plötzlich sah sie ein kleines Häuschen, das ganz aus Holz gemacht war. Das Mädchen ging zum Holzhaus, aber niemand war darin. „Wer wohnt hier? Wem gehört das Häuschen?“ fragte sie sich. Aber das Haus gehörte einem großen Bären. Am Abend kam er nach Hause und sah Mascha, die noch immer in der Hütte war und war sehr glücklich. Er sprach: „Du wirst mit mir leben, wirst meinen Ofen heizen, wirst meinen Brei kochen, wirst mich füttern und ich lass dich nie mehr fort!“ So begann Mascha, im Holzhaus des Bären zu leben. Morgens ging er in den Wald, um sich Futter zu suchen und sprach zum Mädchen: „Du gehst nirgendwo hin! Und wenn du davon rennst, fang ich dich ein und fresse dich auf!“ Mascha dachte darüber nach, wie sie vom Bär fortkommen und wieder nach Hause gelangen konnte. Überall um die Hütte herum war Wald und sie kannte den Weg zurück zu ihren Großeltern nicht. Und so dachte sie und dachte lange Zeit.
Dann fiel ihr plötzlich etwas ein. Hier irgendwo mussten doch Pläne versteckt sein. Nach zwei Stunden fand sie die Pläne von diesem Wald. Sie versteckte die Pläne in ihrer Jacke. Die Tür öffnete sich plötzlich und der Bär kam herein. Dann fragte sie endlich: „Kannst du ein paar Freunde einladen?“ Der Bär antwortete: „Ja, das kann ich. Am besten rufe ich sie gleich an.“ Als er die Freunde anrief, hatten sie sich so viel zu erzählen, das Mascha in der Zwischenzeit wegrannte. Sie rannte und rannte um ihr Leben. Gottseidank hatte sie den Plan dabei und fand wieder nach Hause. Voller Freude umarmten sich alle. Ende gut, alles gut!
Aljonuschka und Iwanuschka – Aileen, Laura F, Carolin, Lea
Es waren einmal zwei Waisenkinder. Nachdem ihre Eltern gestorben waren, standen die beiden, die Aljonuschka und Iwanuschka hießen, ganz alleine auf der Welt. Also verließen sie ihr zu Hause und gingen auf die Wanderschaft. Als sie eine Weile unterwegs waren und die Sonne vom Himmel brannte, bekam Iwanuschka großen Durst. Doch weit und breit war kein Brunnen zu sehen, nur mit Wasser vollgelaufene Hufabdrücke einer Kuh. „Schwesterchen, ich bin so durstig.“ „Warte Brüderchen, bis wir einen Brunnen finden.“ „Darf ich nicht das Wasser aus einem Hufabdruck trinken?“ „Nein, da darfst du nicht trinken, sonst verwandelst du dich in ein Kälbchen.“ Iwanuschka hörte auf seine Schwester und so liefen sie weiter. Die Sonne stieg höher, doch so lange sie auch liefen, kein Brunnen kam in Sicht und es wurde immer heißer. Da sahen sie den Abdruck eines Pferdehufs auf der Straße, der voll mit Wasser war. „Schwesterchen, darf ich aus dem Hufabdruck trinken?“ „Trink nicht, sonst verwandelst du dich in ein Fohlen.“ Iwanuschka seufzte und beide gingen weiter. Die Sonne wanderte weiter über den Himmel, doch kein Brunnen lag auf ihrem Weg. Die Hitze drückte sie nieder und vergrößerte noch weiter ihren Durst. Da sahen sie den Hufabdruck einer Ziege, der wie die vorherigen voller Wasser war. Iwanuschka sprach: „Schwesterchen, ich kann nicht mehr. Darf ich nicht aus dem Hufabdruck trinken?“ „Trink nicht, sonst verwandelst du dich in ein Zicklein.“ Doch dieses Mal gehorchte Iwanuschka nicht und trank aus dem Hufabdruck. Kaum hatte er zu trinken begonnen, verwandelte er sich in ein Zucklein. Aljonuschka rief erschrocken den Namen ihres Bruders, doch nicht seine Gestalt, sondern ein weißes Zicklein kam zu ihr herangesprungen. Da weinte Aljonuschka bitterlich, während das Zicklein um sie herum im Gras umher lief. Ein Mann kam des Weges, hielt bei dem Mädchen an und fragte sie: „Warum weinst du, hübsches Mädchen?“ Sie erzählte vom Unglück der beiden. Der Mann sagte: „Heirate mich. Ich werde dich schmücken mit Gold und Geschmeide und dein Zicklein darf für immer bei uns bleiben.“ Aljonuschka sagte ja und so hielten sie Hochzeit und lebten glücklich lange Zeit zusammen mit dem Zicklein. Eines Tages ging der Mann auf Reisen. Kurz nachdem er weg war, kam eine böse Hexe in Aljonuschkas Haus. Sie zwang das Schwesterchen, zum Fluss zu gehen, band ihr einen Stein um den Hals und warf sie ins Wasser. Danach verwandelte sie sich in Aljonuschkas Gestalt, zog Kleider von ihr an und ging zurück ins Haus. Da sie nun genau wie Aljonuschka ausschaute, erkannte sie niemand, bis eines Tages der Mann zurückkam. Auch der merkte nicht, dass die Frau in seinem Haus nicht mehr die echte Aljonuschka war, nur das Zicklein wusste Bescheid. Es war ganz traurig, aß nichts mehr, trank nichts mehr, ging jeden Tag zum Fluss und rief nach seinem Schwesterchen. Die Hexe bemerkte das Treiben des Zickleins und sagte dem Mann: „Schlachte das Zicklein für mich!“ Der Mann wunderte sich. Hütete seine Frau vor seiner Reise das Zicklein wie ihr wertvollstes Gut, wollte sie nun, dass es geschlachtet wird. Die Hexe entzündete ein großes Feuer, hängte einen ehernen Kessel darüber und schliff ein scharfes Messer. So merkte das Zicklein, dass es nicht mehr lange leben würde und legte sich am Ufer des Flusses nieder. Es sprach:
„Schwesterchen, Schwesterchen! Komm mal!“ Und tatsachlich tauchte eine Meerjungfrau auf. Das Zicklein fiel ihr um den Hals und fragte:“ Schwesterchen, bist du das?“. Die Meerjungfrau antwortete:“ Nein, das bin ich nicht, aber ich kann dich zu deiner Schwester bringen. Dieser Ort wo ich dich jetzt hinbringe ist streng geheim!“ Dann sprang sie ins Wasser und rief: „Folge mir!“ Das tat das Zicklein auch. Sie tauchten durch das Wasser bis die Meerjungfrau aus dem Wasser sprang. Nun liefen sie durch hohes Schilf, bis sie zu einem Teich kamen. Dort saß das Schwesterchen und angelte. Die Meerjungfrau sagte: „Ich habe sie gerettet!“ und löste sich in Luft auf. Ende gut, alles gut.
Und hier noch eine Fleißaufgabe aus der Asienwoche:
Der chinesische Panda
Mein chinesisches Sternzeichen ist der Affe. In China gibt es auch Pandabären und die haben ein schwarzweißes Fell. Unser Panda heißt Lilli und ist noch kleiner als ein großer Panda. Der Onkel von Lilli heißt Fu und frisst sehr viel Bambus. Lilli frisst auch viel Bambus, denn sie will auch so groß werden wie ihr Onkel. Lilli ist drei Jahre alt. Jetzt ist Lilli aber müde und legt sich hin. „Gute Nacht, Lilli, gute Nacht Fu!“ Jetzt ist es schon sechs Uhr und sie steht ganz gemütlich auf und frühstückt gerade einen Bambusstab.