Um 1750 zeigte ein Bauer in Hirschau einigen wissbegierigen Kindern während 6 - 8 Wochen im Jahr das Lesen und Schreiben. Der Unterricht fand in der Stube seines Hauses statt. Das war noch lange vor der Einführung der allgemeinen Schulpflicht durch Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1774.
1757 wurde eine Schulstiftung angelegt, deren Zinsertrag zur Besoldung eines Lehrers herangezogen werden sollte. Im gleichen Jahr wurde im Mesnerhaus in Schnepfau ein Klassenzimmer eingerichtet.
Mit der "Allgemeinen Schulordnung" Maria Theresias wurde eine sechsjährige Schulpflicht für alle Kinder eingeführt. Unterrichtszeit war von Martini (November) bis Georgi (April). Die Kinder lernten Lesen, Schreiben, Rechnen und Religion. Schulaufsicht hatte die Kirche (Pfarrer). Die bäuerliche Bevölkerung war ob dieser Zwangsbglückung wenig begeistert.
Nun wurde auch der erste namentlich bekannte Lehrer, Franz Martin Greußing (1777-1792), angestellt. Er und seine Nachfolger verdienten zuerst 30, dann 34 Gulden pro Schuljahr. Das war so wenig, dass die Lehrer nebenbei entweder eine Landwirtschaft betreiben mussten, oder als Saisonsarbeiter während des Sommers in die Schweiz oder ins Elsaß zogen, da sie mit ihrem Schullohn ihre Familien nicht ernähren konnten. (NB: 1 Gulden des ausgehenden 18. Jahrhunderts hatte nach heutiger Kaufkraft etwa den Wert von 45 € bzw. etwa 600 Schilling. Ein guter Saisonarbeiter verdiente damals auf dem Bau 1fl/Tag, allerdings bei einer täglichen Arbeitszeit von 16 Stunden.)
1784 wurde in Hirschau ein kleines Schulhäuschen mit 1 Klassenraum gebaut.
1838 wurde im Schnepfauer Schulhaus eine zweite Klasse eingerichtet. Ab diesem Jahre wurde der Lehrer auch verpflichtet, Sonntagsschule zu halten. Als Belohnung wurde ihm der Zins von 100 Gulden aus dem Schulfond übergeben. Dafür konnte er für einen Nachmittag Sonntagsschule halten ein Viertel Wein trinken.
1869 kommt mit dem liberalen Reichsvolksschulgesetz die 8-jährige Schulpflicht und die Einführung der Realienfächer; der Einfluss der Kirche über die Schulaufsicht wird zurückgedrängt. Außerdem wird die Sommerschule eingeführt, von der die Schüler unter bestimmten Bedingungen befreit werden können.
1875 wird in Schnepfau ein neues Schulhaus mit 2 Klassenzimmern gebaut. Das Gebäude erhält mit seinem Walmdach sein bis zum heutigen Tag unverwechselbares Aussehen.
1876 wird die Schule in Hirschau geschlossen. (bis 1919)
Die Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist geprägt von häufigen Lehrerwechseln sowohl in Schnepfau als auch in Hirschau.
1939 wird die Schule in Hirschau wieder aufgelassen.
1941 wird in Bezau die erste Hauptschule des Bregenzerwaldes eingerichtet. Schnepfau gehört zum Berechtigungssprengel.
1943 wird im Schnepfauer Schulhaus eine Lehrerwohnung eingebaut, welche 1959 erweitert wird.
1945 wird die Schule in Hirschau wieder eröffnet.
1963 wird hier die neue Ferienordnung eingeführt.Die Schulgesetze von 1962 treten in Kraft und bringen die 9-jährige Schulpflicht.
1964 wird die Hirschauer Schule endgültig geschlossen und das Schulhäuschen verkauft. Es ist bis zum heutigen Tag bewohnt. In Schnepfau werden 2 Klassen in sehr beengten und nicht mehr entsprechenden Räumlichkeiten geführt.
1968 wird nach Plänen des Architekten Jakob Albrecht eine neue, großzügige Schule gebaut. Die alte Schule wird Pfarrhof, der alte Pfarrhof musste dem Schulneubau weichen.
1969 wird eine neue, moderne Schule bezogen. Sie entstand nach Plänen von Architekt Jakob Albrecht. Neben den 2 Klassenzimmern hatte sie 2 Gruppenräume, 2 Lehrmittelräume, 1 Lehrerzimmer, 1 Werkraum und 1 Turnsaal, der als Mehrzwecksaal auch für öffentliche Veranstaltungen der Gemeinde genutzt wird. Die Bühne dient den Vereinen als Probelokal. Die Saalnebenräume waren nicht optimal. Außerdem enthielt das Gebäude eine große Schulleiterwohnung und eine kleine Wohnung für eine ledige Lehrperson. Die Schule entstand auf einem Grund der Pfarrei. Deswegen wurde mit dieser ein Tausch gemacht: Die Pfarre bekam die alte Schule als Pfarrhof, die Gemeinde den alten Pfarrhof mit dem nötigen Grundausmaß für Schulgebäude und einem Spielplatz. Der alte Pfarrhof wurde abgerissen.
2002 kaufte die Gemeinde den ganzen Pfarrhof zurück, sanierte das denkmalgeschützte Haus und adaptierte es als Gemeindehaus. In der ehemaligen unteren Klasse wurde der Originalzustand, so weit es ging, belassen. Der Raum dient nunmehr als Sitzungszimmer und dem Gedenken an den ehemaligen verdienten Vorsteher Franz Xaver Moosmann ( 1839-1891). Im Obergeschoss ist eine Wohnung und das Pfarrbüro untergebracht. Die Pfarrei hat die vertragliche Option, bei Eigenbedarf die Wohnung von der Gemeinde zurückkaufen oder mieten zu können. Im Erdgeschoss ist die modern eingerichtete Gemeindebücherei untergebracht.